So etwas gibt es in Deutschland noch nicht. Wenn man sich hier gegen einen Mediator beschweren will, ist man gut beraten, sich an den zertifizierenden Verband zu wenden. In Holland gibt es das NMI, das Niederländische Institut für Mediation. Laut einer Pressemitteilung der Centrale für Mediation liegt dort eine Statistik über eingegangene Beschwerden gegen Mediatoren vor. Diese lautet wie folgt:

„Beim NMI waren im Jahr 2011 4.710 Mediatoren registriert. Diese Mediatoren führten im letzten Jahr rund 51.700 Mediationen durch“. Das entspricht dann einer Quote von 10,97 Fällen pro Mediator! „Dabei kam es zu folgenden Beschwerden:

  • 52 Beschwerden betrafen die Prozessbegleitung im  Allgemeinen.
  • 30 Beschwerden entstanden aufgrund einer fehlenden Neutralität des Mediators.
  • 25 Beschwerden resultierten aus der  Rechnungsstellung.
  • 14 Beschwerden löste das Resultat der Mediation aus.
  • 12 Beschwerden ereigneten sich aufgrund der Nachlässigkeit des Mediators.
  • 7 Beschwerden betrafen vereinzelte Themen.“

Wen wundert es, dass die meisten Beschwerden die Berufsgruppe der Rechtsanwälte und Juristen betraf. Diese Feststellung ist indes kein Qualitätsmerkmal. Beim NMI sind hat überwiegend Juristen registriert.

Dass es Beschwerden gegen das Resultat gibt, könnte allerdings darauf hindeuten, dass der Mediator doch mehr Wert auf die Einigung an und für sich als auf den Konsens gelegt hat. Beschwerden gegen die Rechnungsstellung und die Prozessbegleitung sind auch nur erklärlich, wenn die Phase eins nicht sorgfältig durchgeführt wurde. Das sind allerdings nur Vermutungen. Worum es im Einzelfall genau ging, ist leider nicht bekannt. Dafür aber, dass in 50% der Fälle der Beschwerde abgeholfen werden konnte.

Gefunden bei Verlag Dr. Otto Schmidt vom 23.01.2013 09:19,
Quelle: Quelle: Mitteilung des NMI vom 17.01.2013