Mediationslogo der Fa. Grünkompetenz - Handschlag vor einem M für Mediation Unter dem Motto „Facetten der Mediation“ hatte die Regional-
gruppe Rhein-Main des Vereins „Integrierte Mediation e.V.“ am 07.12.2011 zu einer Informationsveranstaltung in den Räumen des Büros „Grünkompetenz“ in Frankfurt-Niedererlenbach eingeladen.

Als Referentinnen boten die Mediatorinnen Angelika Walter und Susanne Elnain-Weiser ein Kontrastprogramm.

Susanne Elnain-Weiser, Landschaftsarchitektin und Mediatorin aus Frankfurt führte zunächst in das Thema ein, mit der Definition des Begriffs und der Darstellung der Phasen und Prinzipien von Mediationen.

Angelika Walter, psychologische Beraterin und Mediatorin aus Stuttgart/Hohenstein berichtete dann aus Ihrer Arbeit im Trauer- und Hospizbereich. Zunächst lud sie die Anwesenden zu einer gedanklichen Reise nach Italien ein und weckte damit die Vorfreude auf ästhetische und geschmackliche Genüsse. Wie groß war dann die Enttäuschung Aller, als das mit positiven Erwartungen gedanklich bestiegene Flugzeug, statt in Italien in Holland landete. „So fühlt fühlt sich ein Mensch dem die Diagnose einer tödlichen Erkrankung gestellt wurde“ so Walter, die anhand der Sterbephasen der amerikanischen Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross die Gefühlslage der Betroffenen schilderte. Die Mediatorin zog den Abgleich der Sterbephasen mit den Mediationsphasen und betonte wie wichtig und erleichternd die Anwendung der Mediationsprinzipien: Freiwilligkeit, Eigenverantwortung, Vertraulichkeit und Offenheit für die Sterbenden und deren Familienangehörigen ist. Lebendig schilderte Walter den Fall einer an Krebs erkrankten Frau, die es mit ihrem Willen schaffte die ärztliche Prognose für ihr Leben um Vielfaches zu verlängern, um ihren Kinder die Auszahlung ihrer Sterbeversicherung zu ermöglichen.

Aus dem Themengebiet der Nachbarschaftskonflikte hatte Susanne Elnain-Weiser den bekannten Fall der Regina Zindler herausgesucht, deren Sorge um ihren Maschendrahtzaun vor etwa 10 Jahren über Monate die Medien beschäftigte. „Sehen wir uns an, was passiert wäre, wenn Frau Zindler und ihr Nachbar sich für eine Mediation entschieden hätten“ begann Elnain-Weiser ihren Vortrag und zeigte an den Ablaufphasen, wie sich die wahren Gründe für einen Konflikt zeigen und warum von den Medianten erdachte Lösungskonzept sehr tragfähig sind. „Mediation wäre sicherlich eine Möglichkeit gewesen um Regina Zindler vor Instrumentalisierung, Verhöhnung und letztendlich der Flucht aus Haus und Wohnort zu verschonen.“ betont Elnain-Weiser „Aber diese Möglichkeit muss man kennen und wollen!“

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Besucher der Veranstaltung die Gelegenheit die Vorträge zu hinterfragen, über persönliche Erfahrungen zu berichten und sich über das Thema auszutauschen. Und als Rückmeldung für die Mediatorinnen blieb, dass es eine sehr interessante Veranstaltung war.

Die Veranstaltungsreihe „Facetten der Mediation“ wird 2012 fortgesetzt mit den Schwerpunkten Mediation in Familien und Umweltmediation.

Die Mediatorinnen Walter und Elnain-Weiser werden ab 2012 eintägige „Schnupperveranstaltungen“ zum Thema Mediation anbieten.