Mediation ohne Grenzen

Das Motto dieser Konferenz ist sicherlich auch durch den Krieg in der Ukraine und die daran anknüpfenden Diskussionen inspiriert. Der Titel mag irritieren. Gibt es eine Mediation ohne Grenzen? Kann die Mediation Grenzen überwinden? Wie verhält sie sich im Grenzbereich? Diese Fragen haben viel mit der integrierten Mediation zu tun, denn ihre Anfänge liegen dort, wo niemand eine Mediation für möglich gehalten hätte. Heute wissen wir, dass sie in diesem Bereich gerade sinnvoll einzusetzen ist. Was wir wissen ist:

Die Mediation kann Grenzen überwinden. Sie ist aber nicht grenzenlos.

Wir laden Sie herzlich ein, sich über diese Fragen auf der Konferenz des Verbandes integrierte Mediation am 18. und 19. Juni in Bonn im Gustav-Stresemann-Institut e.V., Europäische Tagungs- und Bildungsstätte, zu informieren und auszutauschen. Wie immer, gibt es ein spannendes Programm:

Tagungsprogramm:

Beginn am 18.6. 9:30 (Come together, Vorbereitungen)
Offizieller Start der Konferenz um 10 Uhr morgens:

Tag 1 (Samstag) 18.6.2022

Runde 1:  Der Mensch in der Mediation 18.6. 10 – 12:30:

  1. Prof. Dr. Holger Kern:
    Berührungspunkte zwischen Mediation und Anthroposophie?
    Der Beitrag führt in die Frage ein, was die „Weisheit vom Menschen“ (anthropo(s) – sophia) zum dem Verständnis in der Mediation oder zum Verständnis der Mediation beitragen kann.
  2. Prof. Dr. Heike Egner:
    Die Mediation ist eine zutiefst menschliche Angelegenheit! Oder?
    Der Beitrag blickt auf Mediation als ein soziales System und denkt über die Konsequenzen dieser Sichtweise für die innere Haltung und die Aufgaben der Mediatorin nach.
  3. Werner Schieferstein:
    Die Mediation als Friedensvermittlung ohne Friedensbotschaft
    Der Beitrag beschäftigt sich mit der Selbstorganisation des Friedensgedankens durch Mediation und skizziert eine Theorie der Mediation, die auf Naturgesetzlichkeit beruht.

Mittagspause

Runde 2:  Die Mediationsbereitschaft 18.6. 14 – 15:30:

  1. Ralf Käppele:
    Rosenkriege in der juristischen Praxis
    Über die zunehmende Streitlust in familiengerichtlichen Auseinandersetzungen und die Möglichkeiten der Mediation in hoch eskalierten Konflikten.
  2. Raimonda Krämer:
    Die Mediation in der anwaltlichen Praxis
    Forschung zur Mediationsnachfrage im Kontext der anwaltlichen Dienstleistung
  3. Roland Zarges:
    Mediation als und im Beruf
  4. Cornelia Droege genannt Körber:
    Vermarktung der Mediation über Content
    Marketing einer Mediatorin durch Content-Marketing und Personal Branding

Kaffeepause

Runde 3:  Erfahrungen und Möglichkeiten mit der Mediation 18.6. 16 – 17:00:

  1. Elina Wähner:
    Kinder lösen Konflikte
    Ist das Kinderleicht? Wann lernt man am besten mit einem Konflikt umzugehen? Und in welchem Alter lernt man am besten Mediation? Spannende Erkenntnisse aus dem Leben unserer Kinder und eine Einladung zur Diskussion über Gesellschaft der Zukunft.
  2. Tom Schönborn:
    Mediation in der Schule
    Herausforderungen und Chancen der Mediation in der Schule.
  3. Meeli Laane (Estland):
    Wenn der Lehrer das Kind ist
    Erfahrungen mit einer Mediation in einer problematischen Schulklasse. Plötzlich ist nicht mehr klar, wer hier vor wem zu schützen ist.
  4. Mudar (Syrien)
    Mediation in der arabischen Welt
    Warum und wie auch in diesem Teil der Welt die Mediation nicht nur sinnvoll, sondern auch möglich ist.

Runde 4:  Die Ausbildung zur Mediation 18.6. 17 – 18:00:

  1. Eberhard Kempf:
    Psychologie der Mediation
    Menschliches Verhalten in Konfliktsituationen lässt sich evolutionär auf wenige, allgemeine Muster zurückführen, deren Erscheinen andererseits so individuell sind wie der einzelne Mensch.
  2. Monika Zielinski-Bülte:
    Mediation und Medizin. Möglichkeit und Unmöglichkeit von Mediation bei ausgewählten Erkrankungen.

Abendveranstaltung

Nach der Konferenz treffen wir uns zum Kennenlernen und Austausch ab 19:00. Die Veranstaltung findet im Restaurant des Tagungshotels statt.

Tag 2 (Sonntag) 19.6.2022

Runde 5:  Musik und Mediation 19.6. 9 – 12:00:

  1. Diskussionsbedarf und Verarbeitung des Vortages
  2. Judith Wollstädter & Mitglieder der Arbeitsgruppe
    Musik und Mediation
    Aktueller Stand der Arbeitsgruppe „Musik und Mediation“, u.a. zu den Themen:
    – Mediation mit Orchestermusikern – branchentypische Mentalität und Konflikte
    – Musik und Gehirn
    – Musiker und Resilienz

Jahresversammlung

Wir laden die Mitglieder auch herzlich ein, sich an der Jahresversammlung direkt im Anaschluss an die Konferenz zu beteiligen. Genau genommen handelt es sich um die nachgeholte Mitgliederversammlung 2021, die wegen der Pandemie nicht mehr im letzten Jahr abgehalten werden konnte.

 Beginn am 19.6. 2022 um 12 Uhr. Sollte bei dieser Veranstaltung die vorgesehene Stimmfähigkeit nicht gegeben sein, wird bereits jetzt ein Alternativtermin festgesetzt für 19.6.2022 um 12:30 Uhr

  1. Rück- und Ausblick
  2. Die großen Themen (Webseite, Marketing, Fallakquise, …)
  3. Bericht des Vorstandes
  4. Kassenbericht
  5. Wahl des Kassenprüfers
  6. Satzungsänderung
  7. Vorstandswahl

Geplantes Ende der Veranstaltung um 15 Uhr

Satzungsänderung:

Wir wollen unsere Satzung um die Möglichkeit erweitern, auch stimmfähige Online-Mitgliederversammlungen abzuhalten. Das Bedürfnis dazu war aus der Pandemielage entstanden. Deshalb wird vorgeschlagen, Nr. 7 unserer Satzung nach dem vierten Absatz wie folgt zu ergänzen:

Die Mitgliederversammlung kann auch im Wege der elektronischen Kommunikation (z.B. per Telefon- oder Videokonferenz) oder in einer gemischten Versammlung aus Anwesenden und Videokonferenz/anderen Medien/Telefon durchgeführt werden. Ob die Mitgliederversammlung in einer Sitzung oder im Wege der elektronischen Kommunikation oder in einer gemischten Versammlung aus Anwesenden und Videokonferenz/anderen Medien/Telefon durchgeführt wird, entscheidet der Vorstand.

Tagungskonzept:

Die Veranstaltung ist ein Mix aus Vorträgen, Diskussionen, Vorführungen und Übungen. Das Tagungsprogramm passt sich den Bedürfnissen an. Es wird zu Beginn abgestimmt und im Barcamp-format präzisiert. Vorgesehen ist auch ein Open Space, wo Themen der Teilnehmer eingebracht werden können.

Tagungsort:

Gustav-Stresemann-Institut e.V.
Europäische Tagungs- und Bildungsstätte
Langer Grabenweg 68
53175 Bonn

Anfahrt: https://www.gsi-bonn.de/kontakt/anfahrt.html

Anmeldung:

Eine Anmeldung ist erforderlich. Sie kann formlos per Mail an erfolgen. Bitte geben Sie auch an, an welchen Tagen Sie teilnehmen und ob Sie auch bei der Abendveranstaltung dabei sein wollen.

Unterkunft:

Die Kosten der Anfahrt und der Unterkunft sowie der Abendveranstaltung sind von jeder Teilnehmerin und von jedem Teilnehmer selbst zu tragen. Auch die Hotelbuchung muss von den Teilnehmenden selbst organisiert werden. Folgende Hotels in der Nähe stehen für die Übernachtung zur Verfügung:

Gustav-Stresemann-Institut e.V.
Europäische Tagungs- und Bildungsstätte
Langer Grabenweg 68
53175 Bonn
https://www.gsi-bonn.de/hotel/das-hotel.html

 Maritim Hotel Bonn
Godesberger Allee (Zufahrt: Kurt-Georg-Kiesinger Allee 1)
53175 Bonn
https://www.maritim.de/de/hotels/deutschland/hotel-bonn/unser-hotel

Fortbildung:

Diese Veranstaltung entspricht den Voraussetzungen des § 3 ZMediatAusbV, sodass auf Wunsch eine Bescheinigung über eine Fortbildung im Umfang von 10 Stunden erteilt wird.

Kosten:

Wie immer ist die Veranstaltung für Mitglieder der integrierten Mediation e.V. kostenfrei. Nichtmitglieder zahlen 150,00 €. Hotel und Anreisekosten sowie der Verzehr bei der Abendveranstaltung sind im Preis nicht enthalten. Wohl aber die Verköstigung während der Konferenz.

Referentinnen, Referenten und Beitragende:

  1. Heike Egner ist Geographin, Mediatorin und Sozionautin. Sie lehrte als Professorin für Geographie in Mainz, Frankfurt am Main, Kassel, München, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien. Als Mediatorin interessiert sie die Komplexität und Emergenz im sozialen System Mediation.
  2. Holger Kern, Dr. phil.; Musiker, Musikpädagoge und nun auch (In-)Mediator; 16 Jahre lang Musiklehrer an der Waldorfschule in Bad Nauheim; 16 Jahre lang Professor in der anthroposophischen Musik-/Lehrerausbildung an der Freien Hochschule Stuttgart.
  3. Werner Schieferstein ist Rechtsanwalt in Frankfurt, Verfechter der „kooperativen Praxis“ und interessiert sich schon seit Anbeginn für die Verwirklichung der Mediation als einer zutiefst menschlichen Angelegenheit.
  4. Cornelia Droege genannt Körber ist Betriebswirtin und Mediatorin. Sie hat 18 Jahre lang ein Softwareunternehmen von der Gründung bis zur Internationalisierung als kaufmännische Leitung begleitet und mitgestaltet. In dieser Zeit konnte sie vielfältige Erfahrungen bei der Führung von Mitarbeitern, Konfliktlösungen im Unternehmen und Integration von Mitarbeitern nach einer Firmenübernahme sammeln. Davor war sie im Bereich Mergers & Acquisitions in einem großen IT-Haus tätig.
  5. Elina Waehner hat sich seit dem Jahr 2004 international für Projekte mit Kindern und Jugendlichen engagiert. In Zentralasien arbeitete sie für Association of Young Leaders, Save the Children, UK und ist Alumnae der AIESEC, der weltweit grössten Organisation für Leadership Development. Sie arbeitet als Projektleiterin und lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
  6. Ralf Käppele ist Mitbegründer der integrierten Mediation und langjähriger Fachanwalt für Familiensachen in Altenkirchen.
  7. Eberhard Kempf ist Dipl. Psychologe, Mediator, Ausbilder und Supervisor. Er ist Mitbegründer der integrierten Mediation und als forensischer Gutachter in Familienangelegenheiten sehr nachgefragt.
  8. Tom Schönborn ist ein aufstrebender Mediator, der vor dem Beginn des dritten Semesters steht. Dazu studiert er seit einem Jahr Psychologie, mit besonderem Interesse an Kommunikation und Psychotherapie.
  9. Judith Wollstädter ist Volljuristin und hat darüber hinaus Mastertitel in den Bereichen Theater- und Orchestermanagement sowie Mediation erworben. Sie war bei verschiedenen Theatern und Orchestern Verwaltungsdirektorin, Justitiarin und Personalleiterin. Seit 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Contarini-Institut der FernUniversität in Hagen (Leitung: Katharina Gräfin von Schlieffen) und als Mediatorin in der Theater- und Orchesterbranche tätig.
  10. Mudar Adas ist ein syrischer Romanautor, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er ist seit 15 Jahren im Kulturbereich tätig. Im Oktober 2022 beginnt er sein Masterstudium der Anthropologie an der Universität Münster und möchte sich dem Thema “Anthropologie der Gewalt” widmen.

Arthur Trossen
Vorstand integrierte Mediation e.V.


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