Veranstaltung: Mediation in Meditation?

Mediation ist soziales Lernen durch bewusste Umsetzung der Goldenen Regel: Handle anderen gegenüber so wie Du wünscht selbst behandelt zu werden. Unter welchen Umständen lernen Menschen am Besten? Was ist Gerechtigkeit und wie führt sie zu innerem und äußerem Frieden? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Ausbildung an Schulen, (Fach)Hochschulen und Ausbildungsinstituten? Darüber sprechen wir am 12. April ab 18:00 Uhr im digitalen Erkenntnisraum.

Der Industriekaufmann, Rechtsanwalt, Betriebswirt (VWA) und Master of Arts Beratung, Mediation, Coaching Dr. Thomas Stein absolvierte nach langjährigen Erfahrungen in Management, Beratung und Ehrenamt eine Ausbildung zum Ordensmann, ohne dass es zu einem Eintritt in die Gemeinschaft kam. Er führt seine Kanzlei für Potentialentfaltung und Krisenintervention (https://thomastein.org/) auf dem Fundament von Erkenntnisfreude.

Für Thomas Stein ist Mediation Kraftquelle, wahrhaftige Soziale Heilkunde und eine Form der Liebe durch Hingabe an Selbst- und Fremderkenntnis. Er ist Lehrbeauftragter für Mediation an der Universität Potsdam und stellt am 12. April 2023 in einem Webinar sein kürzlich erschienenes Buch „Mediation als schlüsselqualifizierendes Erkenntnisformat“ vor. Daran anschließend ist Raum für gemeinsamen Austausch zu bislang möglicherweise unerkannten Potentialen der Mediation. Gastgeber und Moderator ist Arthur Trossen. 

Mediation heilt – Frieden und Gerechtigkeit durch Erkenntnis 

Moral als angewandte Ethik versucht sinnvolle Kriterien für ein gutes Leben zu liefern. Eine ihrer maßgeblichen Einsichten ist einfach und schlicht: Die Qualität unserer Beziehungen bestimmt die Qualität unseres Lebens. Gemeint ist die Beziehung zu uns selbst, zur Mitwelt und für Menschen, die keine reine Materialisten sind vielleicht auch zur transzendenten Dimension (Geistige Ebene / Supreme Being, Naturrechtliche Weltenordnung, ‚Gott’ etc.). Vernachlässigen wir die bewusste Kultivierung dieser beziehungsorientierten Qualität, so besteht die Gefahr, dass sich in uns und um uns Krankheit als Ungleichgewicht manifestiert. Allein deswegen lohnt es sich, die drei benannten Beziehungsaspekte zu harmonisieren (befrieden) und eine hierfür hilfreiche Haltung zu verinnerlichen. Wer sich mit Freude und Mut auf das Abenteuer dieses mediativen Erkenntnisweges einlässt, der reift als Persönlichkeit und wird für sein weiteres Leben gestärkt.

Mediation löst Blockaden und wurzelt als erkenntniszentrierte Hochform menschlicher Konfliktbeilegung im universal gültigen Naturrecht. Bereits in der vorstaatlichen Hirtengesellschaft der Nuer haben sog. Leopardenfellpriester bei Blutfehden in analoger Weise vermittelt. Mediation lässt sich naturrechtlich begründen, d.h. legitimieren. Das Verfahren richtet die Beziehungen der Konfliktparteien in kooperativ-integrativer Weise befriedend aufeinander aus. Voraussetzung hierfür ist eine spezifische Haltung, die Mediation nicht nur zu einem juristischen, sondern auch zu einem psychologischen Erkenntnisverfahren macht.

Der kooperative und kokreative Erkenntnisraum

Ein digitaler Erkenntnisraum ist der Ort der Veranstaltung. Sie findet am 12. April ab 18:00 Uhr als Zoom-Meeting statt. Der Zutritt ist kostenfrei. Arthur Trossen und Thomas Stein freuen sich auf einen anregenden und lebendigen Austausch.