Es war eine wichtige und besondere Jahresversammlung.

Unsere Mitglieder trafen sich am 30. und 31.3.2012 im Hotel Glockenspitze in Altenkirchen. Viele kamen von weit angereist, um der Veranstaltung beizuwohnen. Die weiteste Anreise hatten unsere bulgarischen Gäste. Sogar der Präsident der Integrierte Mediation Schweiz ließ es sich nicht nehmen, nach Altenkirchen zu kommen. Auch die entfernten Städte aus Deutschland waren vertreten. Wie immer gab es interessante Vorträge und Diskussionen. Wie immer gab es viel Begegnung und eine gute Stimmung.

Das Gefühl von Gemeinsamkeit war deutlich spürbar und die Idee damit etwas anzufangen. Auf der Jahresversamlung wurden wichtige Weichen gestellt.

IM konzenztriert sich

Es war für uns alle zunächst eine Überraschung, als Iris Berger verkündete, nicht weiter als Vorstand zu kandidieren. Sie reagierte mit diesem Entschluss auf die aktuelle Arbeitsbelastung des Vorstandes, der sehr stark in das EU Projekt eingebunden ist. Iris Berger schlug Brigitte Komescher als ihre Nachfolgerin an. Brigitte Komescher ist als Projektasistentin in dem EU Projekt EutroNetMed aktiv eingebunden. Sie ist deshalb nah an der Vorstandsarbeit und prädestiniert, die Nachfolge von Iris Berger anzutreten. Die Mitgliederversammlung hat diesen Entschluss einstimmig mitgetragen (siehe Der neue IM Vorstand).

Die so angedachte Satzungsänderung vorbereitend, will Iris Berger sich intensiv um die Fragen der Aus- und Fortbildung kümmern. Sie wird also wie bisher als die Ausbildungsverantwortliche zur Verfügung stehen, dabei aber von den ablenkenden Vorstandspflichten entbunden sein.

IM kümmert sich

Um den wachsenen Aufgaben gerecht zu werden, soll der Vorstand in einem zweiten Schritt erweitert werden. Dies ist nicht nur ein Schritt in eine präzisere Arbeitsteilung, sondern auch eine Maßnahme zur Intensivierung des Kontaktes zu unseren Mitgliedern. Der zu erweiternde Vorstand soll deshalb in Ressorts eingeteilt werden. Da seine formale Erweiterung eine Satzungsänderung erfordert, geschieht dies in einem zweiten, bereits angedachten Schritt, wenn sich die Ressorts in der praktischen Arbeit bewährt haben.

IM strukturiert sich

All diese Überlegungen haben dazu geführt, dass die Mitglieder am 31.3. Iris Berger einstimmig zur Leiterin des Ausbildungsbeirates gewählt haben. Auch wurde der Ausbildungsbeirat errichtet. Dieses Gremium soll zukünftig über Akkreditierung und Zertifizierungsfragen entscheiden. Der Vorstand wird insoweit entlastet. Der Ausbildungsbeirat ist mit anderen Abteilungen vernetzt und wird die Einhaltung und Entwicklung der Standards im Auge haben.

Weiterhin haben die Mitglieder Sebastian Fillkorn zum Regionalgruppenkoordinator gewählt. Der Regionalgruppenkoordinator soll sich um die Aktivitäten der Regionalgruppen kümmen, ihnen als permanenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen und bei der lokalen Präsenz unterstützen.

Schließlich wurde Klaus Gerosa als Stab (Kommunikation nach innen und aussen) gewählt. Er wird sich mit der Restrukturierung des Vereins befassen und die Leistungsfähigkeit und Reichweite von Integrierte Mediation erweitern helfen. Uns ist es wichtig, einen guten und permanenten Kontakt zu unseren Mitgliedern zu pflegen. Dies wurde in Anbetracht der Arbeitsbelastung bisher nicht immer konsequent umgesetzt.

IM vereinigt sich

Geplant ist auch die bessere Einbeziehung der Präsidenten der ausländischen Vereine Integrierte Mediation. So wurde unseren lettischen Kollegen bereits ein Sitz im Ausbildungsbeirat zugeschrieben, der von Ieva Sproge wahrgenommen wird. Die Schweizerische Vertretung wird Rene Huber wahrnehmen. Geplant ist auch die Erweiterung des Vorstandes für die internationalen Belange, wobei darüber nachzudenken ist, wie unsere ausländischen Kollegen besser und aktiv in die IM Entscheidungen einzubeziehen sind.

IM identifiziert sich

Wir haben die Leidenshcaft gespürt, die die Mitglieder mit der Idee der Integrierten Mediation verbinden. Natürlich wurde auch das Mediationsgesetz thematisiert. Im Mittelpunkt der Gespräche und Auseinandersetzungen aber stand stets die Mediation und die Frage, wie wir sie kompetent und vor allem im Sinne der Mediation verwirklichen können. Dazu gehört es auch, dass wir uns alle darauf verständigen, was Integrierte Mediation überhaupt ist. Jeder hat so eine Idee aber eine genaue Abstimmung, ein USP kann so ohne weiteres noch nicht benannt werden. Mit der Integrierten Mediation ist eine bestimmte Einstellung verbunden. Mediation leben ist das Motto. Was das bedeutet und wie das gehen soll, ist jetzt die Aufgabe herauszuarbeiten.

Jan Heidenreich wird ein Wiki einrichten, bei dem alle Mitglieder eingeladen werden, sich zu dieser Frage zu öußern und darüber auszutauschen. Die Suche nach Wegen, wie man Mediation leben kann, betrifft natürlich auch die eigene Vereinspolitik. Hier verfolgen wir ein Basiskonzept, das alle Mitglieder in Entscheidungsprozesse einbeziehen lässt. Die moderne Technik ist dabei unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Das Wiki wird demnächst im Intranet verfügbar sein.

IM reglementiert sich

Mediation leben bedeutet, Entscheidungen im Konsens zu treffen. Diese Herausforderung stellte sich, als wir über die Standards zu beschließen hatten. Hier gab es einzelne kontroverse Beiträge, die dann leider – aus Zeitgründen – in eine Abstimmung übergeleitet wurden. Hier müssen wir lernen, wie wir in Zukunft konsensuale Absprachen statt Mehrheitsentscheide ermöglichen. Ein gutes Thema für die Integrierte Mediation.

Die neuen Standards wurden verabschiedet. Erstmalig wurden die Erweiterungen der IM zu den von den Verbänden absgetimmten Mindeststandards definiert und festgelegt. Uns ist bewusst, dass dies work in progress ist und dass sich die neuen Standards erst zu bewähren haben. Das betrifft nicht nur deren Inhalt, sondern auch die organisatorische Umsetzung. Uns ist es wichtig, dass sich die Philosophie der Integrierten Mediation in den Standards verwirklicht. Deshalb gehören die Standards selbst in den Planungsbereich, der einer ständigen Kontrolle und einer kritischen Überwachung bedarf. Wir wollen nicht, dass – wie so oft zu beobachten – irgendwelche Regeln später ohne Sinn und Verstand angewendet werden. Wir wollen auch nicht, dass die Standards politisch missbraucht werden, indem Regelungen eingeführt werden, die eher darauf schauen was die Anderen machen, wie sich Gebühren erheben lassen oder wie sich Markt kontrollieren lässt. Das ist nicht der Sinn von Standards, nicht jedenfalls im Verständnis der Integrierten Mediation. Die Standards können und sollen also weiter im Gespräch bleiben. Sie müssen sich an unserem Selbstverständnis messen lassen. Dieser Prozess geht also mit der Identifikation der Integrierten Mediation einher.

IM vertraut sich

Für uns sind die Reglementierungen kein Machtinstrument. Sie sind der Konsens den wir im Verein pflegen wollen. Konsens ist die Idee der Mediation. Wir vertrauen darauf, dass diese Idee lebbar ist auch in größeren Organisationen. Mitglieder sind aufgefordert, sich kritisch zu den Standards zu äußern und uns zu helfen, die Identität der Integrierten Mediation dort wiederzufinden.

IM informiert sich

Obwohl dies bei der Planung dieser Veranstaltung gar nicht so sehr im Fokus stand, hat es sich gezeigt, dass die Mitglieder bereit sind, die Idee der integrierten Mediation aktiv mitzutragen. Selten gab es eine so große Bereitschaft der Mitglieder, Verantwortung zu übernehmen und aktive Mitarbeit anzubieten. Deshalb konnte die Integrierte Mediation auf der Versammlung folgende neuen Fachbereiche einrichten:

Gerhard Hechler wird das Thema Mediation und Kirche, Frank Jansen wird das Thema Mobbing, Anja Lossen wird das Thema Mediation in Systemen betreuen.

IM zeigt sich

Wer einen visuellen Eindruck von der Veranstaltung haben möchte, der mag die Fotogalerie auf Picasa einsehen. Wie immer wurden die besten Fotos von Hubert Merkel geschossen.

Fotogalerie