Die Mediation wird mehr und mehr als eine intelligente Form der Konfliktbeilegung erkannt. Wer mit der Mediation in Berührung kommt, wird von ihr auf irgendeine Art und Weise beeindruckt. Deshalb verbreitet sich die Idee der Mediation wie ein Virus. Joshua Lederberg, ein amerikanischer Nuklearbiologe und Genetiker meint: „Viren sind die einzigen Rivalen um die Herrschaft über unseren Planeten. Wir müssen auf Draht sein, um mit ihnen Schritt zu halten“. Es gibt gute Gründe, den Virus Mediation zu verbreiten. Es gibt aber auch ein Interesse, Wildwuchs zu vermeiden. Für viele ist die Mediation deshalb nicht mehr als ein zu verordnendes Medikament. Der Ruf nach Reglementierung scheint naheliegend. Der Virus Mediation wird domestiziert. Riskieren wir dabei, dass das Medikament Mediation zu einem Placebo unserer Streitkultur wird?

Mediation ist nicht nur ein alternatives Verfahren zur Streitbeilegung. Sie beschreibt zugleich eine Kompetenz des Denkens und gibt Anleitungen für den konstruktiven Umgang mit Konflikten. Diese Kompetenz lässt sich durch Motivation besser etablieren als durch Medikation. Es ist ein schwieriger Weg. Trotzdem denken wir, dass die Motivation besser in das Bild der Mediation passt als ihre Reglementierung. Der Kongress zielt unter anderem darauf ab, die Visionen der Mediation und das Profil des Mediators zu hinterfragen. Es ist eine Plattform, bei der Alle zu Wort kommen können und sollen. Auch diejenigen, die sonst kaum Gelegenheit finden, gehört zu werden. Wir präsentieren ganz unterschiedliche Erfahrungen mit der Mediation, ihrer Einführung und ihrer Ausübung. Nur in der Vielfalt lässt sich der Weg zu einer mediativen Vision eröffnen.

Wann und wo?

Einlass: 1. Oktober 2011 ab 9 Uhr

Tagungsort: Landgericht Berlin, Littenstraße 12 – 17, 10179 Berlin-Mitte

Kosten: Tagungspauschale…. 200 € (Mitglieder 165 €, Gruppen und Sondertarife bitte anfragen). Es ist möglich, nur einzelne Tage oder die Soiree zu buchen. Dann betragen die Kosten:

1.10.2011 …………………… 95 € (Mitglieder 75 €)
1.10.2011 (Soiree)………… 45 € (Mitglieder 25 €)
2.10.2011……………………. 95 € (Mitglieder 75 €)

Die Tagungspauschale schließt die Verköstigung (Pausengetränke, Kaffee, Imbiss hochwertige Mittags- und Abendbuffets, alle Partygetränke sowie alle Handreichungen, inkl. Booklets und Präsentationen auf einer DVD mit ein).

Zahlung: Wir bitten um Vorabüberweisung auf das Konto: Integrierte Mediation e.V., KSK Altenkirchen, BLZ 57351030, Konto 11114
Es gibt aber auch eine Tageskasse auf dem Kongress.

Unterkunft: Wir helfen Ihnen gerne bei der Buchung eines Hotels in der Nähe. Zimmerkontingente werden in mehreren Hotels für die Tagung vorgehalten.

Anmeldung: Integrierte Mediation e.V.,
Im Mühlberg 39, 57610 Altenkirchen
Tel.: 02681 986257
Ihre Ansprechpartnerin ist: Monika Trossen

Um sich anzumelden, senden Sie bitte ein formloses E-Mail oder füllen Sie das Anmeldeformular aus.

Sonstiges: Die Teilnehmer erhalten eine Fortbildungsbescheinigung

Die Inhalte

Es geht um die Mediation, die Mediatoren und die Betroffenen. Die Themen, mit denen wir uns visionär befassen wollen, erstrecken sich neben den motivierenden Fragen nach den Perspektiven der Mediation und dem Profil des Mediators auf folgende Schwerpunkte:

  • Mediation und Justiz
    Die Einführung der gerichtsinternen Mediation ist umstritten. Ist die Justiz ein aus Steuergeldern finanzierter Wettbewerber oder der designierte Förderer der Mediation? Die Frage lässt sich ohne weiteres beantworten, wenn wir die Visionen der Mediation und die Visionen der Justiz ergründen und gegenüber stellen.
  • Mediation und Erfahrung
    Es gibt ganz unterschiedliche Erfahrungen mit der Mediation. Sie wirken sich darauf aus, wie die Mediation angeboten und praktiziert wird. Gibt es überhaupt eine „reine“ Mediation? Besonders deutlich wird die Unterschiedlichkeit im internationalen Vergleich. Mediation ist nicht gleich Mediation. Die unterschiedlichen Erfahrungen und Bilder der Mediation lassen sich unter einen Hut bringen, wenn die Vielfalt zum visionären Konzept der Mediation gehört. Wo sind die Grenzen der Vielfalt?
  • Mediation und Gesundheit
    Ein Virus kann ein Krankheitserreger sein – er kann aber auch therapeutisch eingesetzt werden. Unter Umständen lehrt uns die Mediation im Gesundheitswesen, wie dieser Gedanke für die Verbreitung der Mediation zu nutzen ist.
  • Mediation und Emotionen
    Der Umgang mit Emotionen ist ein wichtiges Thema in der Mediation. Ihre Veränderung ist oft eine Bedingung für die Nachhaltigkeit und manchmal eine Bedingung für die Nachfrage. Wir untersuchen, wie Emotionen in einer transformativen Mediation behandelt werden und was Sie tun können, um Emotionen so zu verändern. Ob es ein Auftrag der Mediation ist, dies zu bewerkstelligen, steht wieder im Zusammenhang mit der Frage nach den Visionen der Mediation.

Die Veranstalter

Für den Verband integrierte Mediation ist dies der 7. internationale Kongress über Mediation.

Der Vorstandsvorsitzende Arthur Trossen meint: „Es ist unser erster Kongress in Berlin. Wir haben diesen Standort ausgewählt, damit auch unsere Mitglieder aus dem entfernten Ausland dabei sein können. Dass wir die Tagung in den Räumlichkeiten eines wunderschönen, historischen Gerichtsgebäudes veranstalten dürfen ist eine Reminiszenz an unsere Ursprünge. Immerhin feiern wir mit dem Kongress zugleich unser 10-jähriges Bestehen“.

Der Präsident des Landgerichts, Dr. Pickel führt aus: „Für das Landgericht Berlin ist die Mediation nicht nur ein Instrument für eine effiziente Bearbeitung von Zivilstreitigkeiten. Es geht auch um den breiteren Ansatz einer Verbesserung der Streitkultur. Mediation soll uns mehr direkte Erkenntnisse über die Interessen der Bürger und ihre Konflikte und deren Lösungsmöglichkeiten geben. Ich freue mich deshalb, dass das Landgericht Berlin beim 7. internationalen Kongress  als Kooperationspartner bei der visionären Suche nach den Perspektiven der Mediation mitwirkt“.

Wir alle danken unseren Freunden, Mitgliedern und Partnern im In- und Ausland, die am Zustandekommen und Gelingen des Kongresses beigetragen haben und noch beitragen.

Die Agenda

Erster Tag, 1.10.2011

9:00
Einlass, Zusammenkunft und Registrierung

10: 00        
Begrüßung
Dr. Bernd Pickel (Präsident des Landgerichts Berlin)
Ralf Käppele (Rechtsanwalt, Vorstand IM)

10:15
Einführung zur Konferenz
Information über das World Coffee Konzept
Abstimmung der Tagungsagenda
Arno Baltin (Psychologe, Mediator / Estland)
Brigitte Komescher (Mediatorin)

10:30         
Mediative Gedanken fliegen lassen

Ein Streitgespräch über Gerechtigkeit und Nützlichkeit in der Mediation
Iris Berger (Rechtsanwältin, Mediatorin***;European General Mediator),
Arthur Trossen (Richter a.D., Mediator***)

10:45
Profiler – 1. Schritt
Präsentation eines konventionellen Abstimmungsverfahrens.
Abgrenzung zum systemischen Konsensieren
Peter Sander (Marketing-, PR-, CRM-Management)

ab 11:00
Themen im World Coffee
1. Thema: Mediation und Justiz

  • „Gibt es visionäre Erfahrungen bei der Gerichtsmediation?“
    Prof. Dr. Reinhard Greger
    (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
  • „Justizielle Konfliktbearbeitung: Umfang und Grenzen“
    LMR
    Peter Röthemeyer (Niedersächsisches Justizministerium)
  • „Mediationspraxis im Gericht“
    RiOLG Dr. Ellen Janßen
    (OLG Koblenz)
  • „Evaluation: Mediation versus Justiz“
    Erfahrungen mit der integrierten Mediation und die Konsequenzen für die gerichtsinterne Mediation.
    Prof. Dr. Josef Neuert
    (Manager Research & Development. University of Applied Sciences Kufstein, Gutachter des Justizprojektes integrierte Mediation im Bezirk des OLG Koblenz)
  • „Erfahrungen mit der gerichtsinternen Mediation in den Niederlanden“
    Mariëtta J.S. Korteweg-Wiers
    (NMI mediator EMM, Judge, mediator and coach / Netherlands)
  • „Erfahrungen mit der Gerichtsmediation in Kroatien“
    Srdan Simaz
    (Judge of the High Commercial Court of the Republic of Croatia, Mediator and President of the Croatian Mediation Association, Zagreb, Croatia).

2. Thema: Mediation und Erfahrungen

  • „Mediation ist nicht gleich Mediation – Mediation in Europa“
    Linda Reijerkerk
    (President European Mediation Network Initiative, EMNI)
  • „Mediation – Ein modernes Tool für eine moderne Gesellschaft.
    Ist sie nur ein Modetrend oder eine Notwendigkeit zur strategischen und nachhaltigen Problemlösung?“
    Dr. Tsisana Shamlikachvili
    – Russland (President Scientific Center for Mediation and Law
  • „How are you doing the mediation?
    Charles Rieders
    (Former Litigator and Judge, Mediator and Arbitrator in the  Florida and Federal Court Systems USA / USA)
  • “Das Projekt: cross border mediation”
    Sevdalina Aleksandrova
    (President of PAMB / Bulgaria)
  • “Erfahrungen mit der Mediation in Italien
    Prof. Dr. Marco de Cristofaro (Universitätsprofessor, Rechtsanwalt / Italien)
  • „Warum nicht? Das WCCB in Bonn”
    Peter Riemann
    (Architekt, Mediator*)

17:30          Zusammenfassung der Ergebnisse

 

Die Soiree am ersten Tag, 1.10.2011

Ab 19:30    Abendveranstaltung
10 Jahre IM – Geburtstagsparty
Gemütliches Beisammensein, Musik, Tanz, Abendbuffet, Getränke, Snacks und Unterhaltung mit künstlerischen Beiträgen:

  • Wie alles begann
    Arthur Trossen
  • Eine Ehrerbietung (lassen Sie sich überraschen)
  • Mediation ist vielleicht doch nur Zauberei?
    Ali Leyendecker
    (Mediator, hier: Illusionist)
  • Konflikte und die Rockmusik, Ein musikalischer Vortrag,
    Peter Wallisch
    (Mediator*, Rechtsanwalt, hier: Musiker)

Zweiter Tag, 2.10.2011

9:00
Begrüßung

ab 9:15
Themen im World Coffee (Fortsetzung)
2. Thema: Mediation und Erfahrung

  • TV-Einspieler: Was machen Sie da, Herr Obst?
    Konfliktschlichtung im Fernsehen – Ein Erfahrungsberich
    Franz Obst (TV-Schlichter, Rechtsanwalt und Mediator)
  • „Mediation und die Projektarbeit in den Stan-Ländern“
    Fritz Digmayer
    – Kasachstan (Rechtsanwalt und Mediator*)
  • „Vielfalt und Breite im Dt. Forum für Mediation“
    Frank Armbruster
    (DFfM-Vizepräsident, Wirtschaftsmediator und Betriebswirt)
  • „Die Vision eines Berufsverbandes
    Dr. Detlev Berning (Rechtsanwalt Wirtschaftsürpfer, Mediator BM)
  • „Warum die Stiftung für Mediation notwendig und sinnvoll ist“
    Dr. Viktor Beyfuß (Coach, Wirtschaftsmediator)

3. Thema: Mediation und Gesundheit

  • Rollenspiel: „Die Klärungspille aus der Apotheke“
    Hartmut Iltgen
    (Apotheker, Mediator)
  • „Mediation – Kooperative Integration und Konfliktlösungen für Gesundheitssystem“
    Dr. Aleksandra Weber
    (Ärztin, Beraterin und Wirtschaftsmediatorin)
  • „Der Virus Mediation aus medizinischer Sicht“
    Dr. Heinz Pilartz
    (Arzt, Mediator)

4. Thema: Mediation und Emotion

  • „Die transformative Mediation in der Praxis“
    Ali Leyendecker
    (AL-Institut, Ehe- und Familienberater, Mediator)
  • „Moving Emotion
    oder: Wie das Law of Attraction die Mediation anzieht“
    Monika Trossen
    (CEO, Betriebswirtin, Coach, Mediator**)

15:15
Profiler – 2. Schritt
Präsentation eines veränderten Abstimmungsverfahrens.
Das SK-Prinzip® – systemisches Konsensieren
Peter Sander (Marketing-, PR-, CRM-Management)

16:00        
Vision und Profil
Zusammenfassung der Ergebnisse

ca. 17:00
Ende der Veranstaltung

Das Konzept

Einzelheiten und aktuelle Informationen lesen Sie bitte nach auf:
https://www.in-mediation.eu/vision-mediation.

Kongresse sind informativ, weiterbildend und vor allem ein Ort der Begegnung. Wie kann man das alles unter einen Hut bekommen? Am besten mit einem visionären Kongresskonzept. Das passt zum Thema. Methodisch setzen wir dieses Konzept im so genannten World Coffee um. Hier stehen die Begegnung und das Erleben im Vordergrund. Konsequent werden Sie auf dem Kongress nicht nur spannende Vorträge und Erfahrungsberichte, sondern auch anschauliche Beispiele und Übungen erleben, mit denen wir Ihnen innovative Methoden, wie z.B. das systemische Konsensieren, aber auch ungeahnte Anwendungsfelder der Mediation erlebnisnah präsentieren. Daneben gibt es wie in jedem World Coffee Räume der Begegnung, ein Catering und „Mediation zum Anfassen“. Das World Coffee wäre kein solches, wenn nicht auch unsere entfernten Mitglieder und Experten aus dem Ausland teilnehmen würden. Die Konferenzsprache ist deutsch. Es wird ins Englische und zurück übersetzt. Die Teilnehmer erhalten ein im Preis enthaltenes Handout inkl. einer DVD mit den Redebeiträgen (soweit vorhanden), einer Sammlung von Aufsätzen, einem e-Book (Koblenzer Praxis) sowie der umfangreichen Evaluation von Prof. Dr. Neuert zur Gerichtsmediation.

Die Veranstalter, die Experten und die angemeldeten Teilnehmer und Gäste freuen sich über Ihre Teilnahme.

Anmeldung

Eine formlose Anmeldung ist erforderlich. Sie erleichtert die Planung. Bitte senden Sie uns ein E-Mail. verwenden Sie das anliegende Anmeldeformular (PDF Datei) das Sie uns per Brief oder Fax (02681 986275) zusenden. Auch freuen wir uns über Ihren Anruf (Telefon: +49(0)2681 986257).