Unser Kongress „Vision Mediation“ war ein großer Erfolg. Mit dem Konzept hat die integrierte Mediation nun schon die „zweite Stufe“ der so genannten Unkonferenzen erfolgreich durchgeführt. Ausgangspunkt war die Überlegung, aus dem üblichen Konferenzschema auszubrechen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die üblichen Konferenzen nach dem Schema Vortrag – Workshop – Podium, die Teilnehmer nicht ausreichend einbeziehen.

Die Ergebnisse solcher Kongresse sind von den Protagonisten meist vorgegeben, weil in der Kürze der Zeit und wegen der Unterschiedlichkeit der Teilnehmer nicht zuletzt auch wegen ihrer unterschiedlichen Vorkenntnisse, allenfalls oberflächliche Ergebisse zu erzielen sind. Die inoffiziellen Kommentare der Teilnehmer lauten meistens: Das Beste waren die Kaffeepausen.

Bereits mit dem Kongress „Mediation verbinden“ haben wir damit begonnen, unkonferenztechniken in die Praxis umzusetzen. Mediation verbinden war ein so genannntes „Open Space“ Konzept. Das ist eine von inzwischen vielen Begleitformen der Unkonferenzen.

Open Space

Das Open Space Konzept führt zuur weitestgehenden selbstorganisation der Konferenzteilnehmer. Es basiert auf dem „Gesetz“: Wenn Du jemals den Eindruck gewinnst, nichts zu lernen oder nichts beitragen zu können, gehe zu einem anderen Diskussionszirkel, der auf dem Open Space begründet wurde. Der Austausch steht im Mittelpunkt. Die Themen ergeben sich aus den Vereinbarungen der Teilnehmer.

Schon unser Kongress „Mediation verbinden“ hat die Vorzüge dieser offenen Konferenztechnik herausgestellt. Die Teilnehmer waren sehr zufrieden. Lediglich Einzelne beklagten, dass die erörterten Themen nicht solche wsren, weshalb sie gekommen sind. Offenbar war es ihnen nicht gelungen, „Ihr“ Thema in den Open Spyce einzubringen. Andererseits hat es sich gezeigt, dass es schwierig ist, ein Thema vorzugeben, wenn die teilnehmer sich während der Konferenz selbst Themen bilden können und letzten Endes auch selbst darüber entscheiden, was wie eingebracht wird. Woir suchten also nach einer etwas besser zu führenden Konferenztechnik und haben mit dem Kongress „Vision Mediation“ ein so genanntes „World Coffee“ ausprobiert.

World Coffee

Nach dem Motto Nomen est Omen haben wir den Konferenzsaal wie ein Cafe eingerichtet. Es gab Tische, an denen gearbeitet wurde, Bistrotische an denen gegessen wurde, Tische mit Auslagen und was man so braucht. Experten präsentierten ganz kurze Vorträge zu einem vorgegebenen Thema. Die Teilnehmer setzten sich um die Tische und bekamen Fragen vorgegeben, über die sie diskutierten. Mit der nächsten Frage wurden sie aufgefordert, die Tische zu wechseln, so dass am Ende jeder mit jedem an einem Tisch gesessen hat und Erfahrungen austauschen konnte. Weil Themen und Fragen vorgegeben waren, konnte ein Ergebnis in Teilschritten erzielt werden. Die Rückmeldungen belegten, wie begeistert die Teilnehmer waren. Sie lobten die Diskussionstiefe, die Qualität des Inputs und vor allem, dass die Experten sich mit an die Tische setzten und mitdiskutierten. Begleitend waren nicht nur Vorträge sondern auch unterhaltsame – aber dennoch themenbezogene – Präsentationen und Rollenspiele eingebunden, so dass tatsächich eine Kaffehausatmosphäre wahrzunehmen war.

Die Moderatoren

Als Moderatror und Organisator hatten wir unser Mitglied aus Estland, Arno Baltin, gewinnen können. Er organisierte den Open Space und später zusammen mit Brigitte Komescher das World Coffee.

Beide leisteten eine hervorragende Arbeit. Sie kümmerten sich um die Organisation im Hintergrund und die Themenauswahl und -zusammenführung. Sie sorgten für eine gute Stimmung und ausreichendem Raum für den Austausch unter den Teilnehmern und den Experten. Nichts war dem Zufall überlassen und trotzdem war genügend Freiraum, wo sich jeder einbringen konnte.

Ausblick

Wir waren so begeistert, dass wir schon geplant haben, den nächsten Kongress wieder als eine Unkonferenz abhalten werden. Dann probieren wir das Poo Camp. Lassen Sie sich überraschen.