Wer oder was hilft mir am Besten, wenn ich wütend bin und die Notwendigkeit besteht, diese Wut zu bearbeiten? Eine Studie von Monika und Anne Trossen.

Der Fall:

Ich rufe einen Freund an und erzähle von meinem Ärger.

Freund 1 stimmt mir zu und bestätigt meine Sicht der Dinge. Er oder Sie sucht die Schuld komplett bei meinem Kontrahenten (Familienmitglied, Freund oder Partner), mein Verhalten steht ausser Frage.
Das löst bei mir einen Verteidigungsimpuls aus. Dadurch wechsele ich die Perspektive und kann erkennen, dass Schuldzuweisungen keine Lösung ermöglichen. Ich kann neutral überdenken.
Oder:
Ich stimme Freund1 zu und mache meiner Wut Luft.
Dies führt zu einer Neutralisierung meiner Gefühle – ich trage nicht nach. D.h. bei der nächsten Begegnung mit dem Wutauslöser bin ich in neutraler Stimmung. Allerdings könnte gleiches Verhalten erneute Wut auslösen.
Oder:
Ich werde wütend auf Freund1, weil er alle Schuld auf meinen Kontrahenten abwälzt und finde Freund1 ist unfair und fühle mich noch zusätzlich gekränkt weil er eine so schlechte Meinung hat, Feindbildverschiebung.
Zweite Variante:
Freund 2 stimmt mir nicht zu und verteitigt meinen Kontrahenten (Familienmitglied, Freund oder Partner), mein Verhalten (Ärger) sei verständlich aber meine Sicht unangemessen. Er gibt mir Ratschläge wie ich dies anders sehen könnte.
Ich lasse mich darauf ein und beherzige die Ratschläge. Ich fühle mich schuldig, schlechtes  Gewissen. Ich suche das Gespräch mit meinem Kontrahenten, um eine Lösung zu finden.
Oder:
Ich fühle mich angegriffen und unverstanden. Ich bin jetzt ausserdem auch auf Freund2 wütend. Ich wende mich Freund 1 zu.