Schon bei der Vorbereitung des Projektes EuroNetMed kam die Frage auf: „Was genau macht eigentlich den Unterschied aus zwischen der „Cross Border Mediation“ und der „normalen Mediation“?

Die Fragestellung war ein Teil der Projektaktivitäten. Sie sollte die Entwicklung eines Curriculums und des Handbuches vorbereiten.  Das Ergebnis dieser Recherchen ist verblüffend.

Kenntnis aller Verfahrensweisen

Sowohl die internationale wie die interkulturelle Mediation setzt die Auseinandersetzung und Kenntnis der unterschiedlichen Mediationsweisen und -verfahren voraus.  Dies ist erforderlich, weil die EU Direktive von einem extrem weiten Mediationsbegriff ausgeht. Tatsächlich werden die Mediationen national eher restriktiv umgesetzt. Spätestens also, wenn man international tätig wird, ist es erforderlich, die Unterschiedlichkeiten genau zu kennen. Die Ausbildung in Cross Border Mediation legt also Wert darauf, die Mediation in all ihren Ausprägungen zu vermitteln. Jemandem,  der die (hier angebotene) Ausbildung zum Cross Border Mediator absolviert hat, kann unterstellt werden, dass er ALLE Varianten der Mediation beherrscht.

Hohe Sensibilität

Die Frage, was ein Cross Border Mediator wissen und kennen muss, wurde heiß diskutiert. Natürlich muss er wissen, dass und wie kulturelle Einflüsse die Kommunikation verändern und betreffen. Er muss demnach noch besser ausgebildet sein in seinen Fähigkeiten der Wahrnehmung und Kommunikation. Er muss die para- und nonverbale Kommunikation verstehen können und die Bedeutung von Ritualen und allen menschlichen Äußerungsformen usw. erkennen können. Dies ist besonders wichtig für sogenannte high context cultures. Anders als bei einer interkulturellen Verhandlung, stellt der Mediator einen Kanal her, in dem diese Aspekte auf der Metaebene angesprochen werden können. Darin unterscheidet er sich von einem Verhandler (etwa bei der Verhandlung von Verträgen). Es war bemerkenswert zu lernen, dass die in derartigen Fällen erfahrenen Mediatoren insgesamt meinten, es sei kein spezielles Wissen über die ein oder andere Kultur vonnöten. Allerdings müsse der Mediator in der Lage sein, die kulturbedingten Äußerungsformen und Abweichungen genau zu erspüren um sie dann transparent zu machen und zu hinterfragen. Im Gegenteil meinten die Experten sogar, es könne schaden, wenn die andere Kultur wie in eine Schublade passend wahrgenommen wird. Denn wer weiß ob der Mediand tatsächlich diese Kulturmerkmale verinnerlicht hat.

Die besondere Aufwerksamkeit ist erlernbar. Die Techniken sollten eigentlich jedem Mediator bekannt sein. Allerdings benötigt er ein tieferes Verständnis und eine wirklich kompetente Anwendung dieser Techniken. Dies ist – oder sollte sein – Inhalt jeder Cross Border Mediation Ausbildung.

Wissen in der Cross Border Mediation

Die Cross Bortder Mediation hat im Vergleich mit der rein nationalen oder innerkulturellen Mediation natürlich so ihre Besonderheiten und auch Schwierigkeiten. Diese betreffen zum Einen die Anwendbarkeit des (inter)nationalen Rechts. Der CBM-Mediator muss die EU Direktive Regulation (EC) No. 593/2008 of the European Parliament and of the Council of 17 June 2008 kennen. Er muss die internationalrechtlichen Bedingungen für die Anwendbarkeit des Rechts kennen. Er muss wissen, welche Schwierigkeiten in örtlicher und zeitlicher Hinsicht auftreten und wie man damit ungeht.

Alles das wird man in dem Handbuch nachlesen können, welches Interessierte über IMeV beziehen können. Falls Interesse besteht, können Sie das Handbuch schon jetzt vorab bestellen. Als PDF wird es kostenlos angeboten werden.

Handbuch Cross Border Mediation bestellen.

Das Gleiche gilt, wenn Sie sich für eine Ausbildung interessieren.Am 30. und 31.3. findet in Altenkirchen eine (weitere) Infoveranstaltung über das Projekt und die CBM statt. Auch hier bitten wir um Mitteilung, falls Interesse besteht.